Tränen
Ich habe gedacht, ich hab keine Tränen mehr…..aber ich hab sie verraben, tief in meinem Inneren. Und es war so einfach, sie wieder auszugraben. Ich habe in der Vergangenheit gestöbert, in der schlimmsten Zeit meines Lebens. Hab an Deinem Geldbeutel gerochen und an Deinen T-Shirts. Hab Karten gelesen und das, was Du als letztes geschrieben hast. Und schon war ich zurück versetzt. Der Schmerz ist da, zu jeder Zeit, aber scheinbar kann ich sehr gut verdrängen, einfach weitermachen….immer weiter…immer weiter. Nicht grübeln, nicht nachdenken. Keine Tränen, keine Angst, keine Traurigkeit. Was für ein Fehlglaube. Kaum halte ich in der Hand, was erinnert, schon bin ich wieder klein und verletzlich, voller Angst und Traurigkeit, Sehnsucht, Schuld……Ich wünschte, ich könnte das nach außen bringen, ich wünschte, ich wäre offener, ich wünschte, Menschen können es sehen. Du fehlst mir, ständig, immer, zu jeder Zeit. Die Sehnsucht ist das schlimmste Gefühl, sie ist unstillbar, sie macht mir Angst für die Zukunft. Siehst Du, siehst Du das Licht, es leuchtet nur für Dich……..da war ich und es hat sich gut und so falsch angefühlt. Du hättest dort sein sollen, das war genau Dein Ding. Aber ich habe genossen, fand es gut und hab nach Dir gesucht……
Immerhin weiß ich jetzt eines: die Tränen sind da, ich muss sie nur herholen. Das fühlt sich besser an, besser, als wären sie weg für immer. Und mit dieser Erkenntnis kann ich weitermachen….immer weiter….immer weiter. Mit dir in meinen Gedanken, in meinem Herzen und mit der unstillbaren Sehnsucht, die eine Last ist, aber wichtig. Niemals werde ich vergessen, was Du warst und bist, niemals werde ich aufhören, Dich zu lieben, immer wirst Du bei mir sein.
Nur eines: ich würde Dich so gern noch einmal in den Arm nehmen und Dir sagen, wie sehr ich Dich liebe und Du mir fehlst……..nur einmal noch.
Traurig, Deine Mama