thor’s weg, kapitel 1
ich mach meine augen auf und seh nen blauen himmel. schön. ich bin etwas benommen, erst langsam ordnen sich meine gedanken. blauer himmel. ok. ich fühle einen boden unter mir, nicht ganz hart, aber auch auch kein bett. warum lieg ich hier und schau in den himmel? komisch. was war nochmal? bin ich eingeschlafen? aber wo? keine ahnung. kann mich nicht erinnern. hmm, mal nachdenken. ich weiß nicht. der himmel ist blau. ich dreh meine augen noch oben, nach rechts, links, nach unten. fast alles nur blau, ein schönes blau, nur von ein paar winzigen wolkenfetzen unterbrochen.
aber wo bin ich hier? ich könnte mich jetzt aufsetzen und mich umsehen, aber irgendwas hält mich ab davon. als würd ein wiederstand auf mir liegen. es ist schön hier zu liegen, einfach nur daliegen und in den himmel zu schauen. aber ich bin trotzdem neugierig. meine hände tasten auf dem boden. gras. eine wiese? hmm. erinnerungsfetzen saußen durch meinen kopf. dompark? lieg ich dort auf der wiese? hab ich irgendeinen blödsinn gemacht (wie meistens) und bin ich auf den kopf gefallen? ich weiß nicht. egal. ich bleib einfach liegen. ist cool hier. irgendwie wars seit langem echt anstrengend zu leben, aber jetzt fühlt sichs richtig gut an. kein stress, keine verpflichtungen. so hab ich mir das schon lange vorgestellt. einfach daliegen und den tag geniesen.
hmm. war eigentlich nicht grade winter? es fühlt sich hier alles so unkalt an. vielleicht steh ich jetzt doch mal auf und schau mich um. nee. is so bequem grad. ich bleib noch liegen. der himmel ist schon unglaublich blau. ich hab das gefühl, als könnt ich ewig liegenbleiben und in den himmel schaun. es wirkt so entspannend. ich muss gähnen. ach, vielleicht mach ich einfach noch ein nickerchen. schön. von rechts ist ganz langsam eine kleine wolke hergezogen. sieht aus wie ein ufo. oval und in der mitte dicker. lustig. die wolke wird immer breiter, und je breiter sie wird, um so mehr löst sie sich langsam auf.
aber jetzt im ernst, war es nicht grade winter? irgendwie war es doch ewig kalt in letzter zeit und jetzt fühlt es sich so sommerlich an. ich glaub, ich muss mich doch mal aufsetzen und die lage checken. hmm, muss das sein? ja, ok, ich kann mich ja wieder hinlegen danach. langsam zieh ich meine knie an, umfass sie mit seinen händen und zieh mich hoch. im ersten augenblick ist mir schwindelig. dann schau ich mich um. komisch. wiese, soweit das auge reicht. vor mir ungefähr fünfzig oder hundert meter lang nur wiese, grün, manchmal mit weißen blümchen und hier und da mit gelben blümchen voll. die wiese steigt langsam an und grenzt an den blauen himmel. also nicht dompark. ich schau nach rechts. das gleiche. nur dass das ende weiter weg liegt und leicht nach unten geht. ich schau nach links. es geht ewig weit, sieht aus wie kilometerlange wiese. das ende verschwimmt fast, wird undeutlich. und hinten? ich dreh mich um. wieder wird mir schwindelig. dann seh ich ein paar bäume, mit dicken stämmen, müssen schon alt sein, die baumkronen sind richtig mächtig, obwohl die bäume ziemlich weit weg sind.
hmm. also, wo bin ich jetzt? keine ahnung. vielleicht träum ich ja einfach. cool. und weils so ein entspannender und schöner traum ist, leg ich mich gleich nochmal hin. aber hoffentlich wach ich nicht gleich wieder auf. ich schau wieder in den blauen himmel. das blau ist so faszinierend, wahnsinn. ich hab das gefühl, ich könnt mir das stundenlang anschaun. nur daliegen und in den himmel schaun. stöhn. traumhaft.
die zeit vergeht, ich schau so in den blauen himmel und langsam schleicht sich wieder der gedanke in meinen kopf. winter. was war denn grade noch? ganz langsam setz ich mich wieder auf. ich schau in den himmel, schau kurz in die sonne. sehr hell und angenehm warm. ich seh an mir runter. ich hab meine schwarze hose an, meine stiefel, mein kapuzenshirt und meinen mantel. die sonne scheint, es ist angenehem warm, aber nicht zu heiß. ein bisschen komisch ist es schon. es geht kein wind und die sonne scheint eigentlich schon richtig voll runter. aber in meinem mantel ist mir nicht heiß, fühlt sich ganz normal an.
ich schau mich um. das gras ist saftig grün, die bäume hinten sind richtig satt mit laub voll, also es sieht richtig nach frühling oder sommer aus. also nix winter, aber mir müsste trotzdem langsam heiß sein. ist mir aber nicht.
hmm, ok, ich leg mich wieder hin. vielleicht träum ich ja wirklich, also genieß ich den traum und hoff, ich wach nicht so schnell auf.