Name: Met

Jetzt, da ich unendlich viel Zeit habe, denke ich mehr darüber nach. Ich frag mich oft, ob das hätte sein müssen. Es war deine Entscheidung, schon klar, im Endeffekt dein Leben dem du ein Ende gesetzt hast. Aber weißt du, wir waren ja alle mit dir verbunden. Wenn du Seile vernetzt spannst und darüber Steine legst, und dann ein Seil wegschneidest – dann fllen ganz viele Steine mit. Das Seil könnte der Körper sein, der Stein die Seele. Unsere Körper sind vielleicht noch ganz, aber unsere Seelen? Hättest du gewusst, wie groß das Loch in der Brust ist? Es tut wirklich richtig weh, nicht nur metaphorisch gesprochen. Manchmal, da kommt es mir immer noch so unwirklich vor. So, als ob das gar nicht stimmt. Als ob das gar nicht sein kann. Hoffnung stirbt vielleicht wirklich zuletzt, auch wenn alle Fakten dagegen sprechen.

An deinem Grab war ich immer noch nicht. Wie denn auch? Ich hab Angst vor meiner Reaktion, davor, dass du dort wirklich liegen sollst. Früher bin ich oft durch Freidhöfe gelaufen, hab die Grabsteine angeschaut und gelesen, hab mich gefragt was für Menschen das wohl sind? Aber diese Menschen waren eben tot. Die hab ich so “kennen glernt”. Und du? Jetzt sollst du, der Juli, der im Winter strahlend seinen neuen Mantel präsentierte, auch zu ihnen gehören? Ich stelle es mir immer wieder vor, wie es wohl ist davor zu stehen, deinen Namne udn die zwie Daten zu sehen, aber es ist zu unwirklich.
Ich vermisse dich ganz arg.